Das Gelände des Festivals lag in dem größten Vogelschutzgebiet von Saskatchewan. Die Vogelschützer hatten einen großen Informationsstand mit präparierten Vögeln und den unterschiedlichsten Vogelschwingen aufgebaut.
Eine Indianerin (in Kanada: First Nations) erzählte uns ein Märchen über Bisons, so wie sie früher am Lagerfeuer erzählt wurden. Sie erklärte uns auf einem Rundgang auch die vielen Pflanzen für Naturmedizin und ihre Wirkung.
Zur Freude der Kinder gab es Kanus, mit denen sie in Begleitung eines Erwachsenen auf dem Lake paddeln konnten.
Nach kurzer Zeit konnte Florian schon erstaunlich sicher mit dem Boot umgehen, so dass er mal mit seinem kleinen Bruder Lukas zusammen eine Runde drehen durfte.
Plötzlich aber kam eine heftige Windböe und trieb das Boot in den Schilfrand, aus dem sie nun nicht mehr rauskamen.
Schnell paddelte einer der Verantwortlichen zu den Jungs und schleppte sie sicher zum Ufer. Florian brauchte allerdings eine ganze Weile, bis er den "Unfall-Schock" überwunden hatte.
Am Nachmittag sahen wir Indianertänze. Vorgeführt wurden sie von einem Indianer (er arbeitet jetzt als Lehrer in Regina) und seinen ACHT (!) Kindern.
Jeder Tanz wurde uns in seiner Bedeutung erklärt und dazu hatte der Tänzer oder die Tänzerin auch immer das passende Kostüm an.
Am Mittwoch kamen wir uns vor wie in Bonn. Es war sehr heiß und ungewöhnlich schwül. Als einzige Aktivität wurde die Bank noch wetterfest lackiert.
Birgit wusch Alpakawolle für eine Kissenfüllung. Nach dem Trocknen versuchten Fiona, Judith und Birgit, die Wolle auszukämmen. Sie wurde zwar fluffig weich, aber es blieben noch zu viele kleine Verunreinigungen (kleine Astreste) zurück.
Abends sind wir alle noch essen gegangen...es war ja Ferienende.
Die Begeisterung für den 1. Schultag hielt sich bei den großen Kindern in Grenzen. Nur Lukas kam am 2.9. ganz stolz mit Schulrucksack und Snackbox zu uns "in Town". Judith und Omi (Birgit) begleiteten ihn dann zu seinem ersten Tag in die Vorschule:
Heike nutzte den kinderfreien Vormittag als kleine Freizeit. Sie wollte Judith noch ein paar interessante Fotomotive zeigen und so fuhren die beiden auf "Fototour".
Nachmittags trudelten die Kinder nach und nach wieder bei Margret in Assiniboia ein. Judith und Birgit fuhren sie dann zur Ranch. Da die Kinder jetzt wieder früher ins Bett mussten, hatten wir Erwachsenen Gelegenheit, unter einem herrlichen Sternenhimmel relativ ungestört schöne Gespräche zu führen. Dementsprechend spät ist es dann auch geworden.
Es stand ein großer Familienausflug auf dem Programm: Wir waren auf einer Tagestour in der Big Muddy. Sehr interessant, aber auch anstrengend. Es war eine geführte Tour von 9:00-16:00.
Wir staunten über eine geologisch sehr interessante und abwechslungsreiche Landschaft. Unsere Führerin war eine ältere, aber überaus agile Dame, die nicht nur geschichtliche Besonderheiten gut erklären konnte, sondern ihren Bericht immer wieder mit kleinen lustigen Anekdoten würzte.
In dieser Landschaft konnte man sich die Bisonherden und die Indianer gut vorstellen. Die Grenze zu USA war zum Greifen nahe. Bei den Überresten der alten Stationen der Royal Canadian Mounted Police bekam man eine Vorstellung von der Wichtigkeit ihrer Präsenz in dieser Gegend (Hier unser Besuch 2013 in deren Headquarter). Für uns alle war es sehr informativ und ein hoch interessanter Tag.
"Big Muddy" heißt "der große Matsch". Der Name kommt von einem großen ausgetrockneten Flußbett, das gerne für große Viehtriebe genutzt wurde. An einigen Stellen kamen immer wieder kleine Wasserquellen an die Oberfläche, die dann den Durchgang schwierig und matschig machten.
Diese ganze Erdformation und die eigenartigen Sanddünenberge sind während der Eiszeit entstanden:
Diese Hügel sind wie sehr harte Sanddünen (aber kein Sandstein). Die Höhlen sind entstanden durch Regenauswaschungen. Sie wurden in der Zeit der großen Trecks auch als Unterschlupf von den Gesetzlosen und ihrer Beute genutzt:
In dem umzäunten Teil zeigte uns die Führerin den mit großen Steinen "gezeichneten" Umriss einer Schildkröte; gemacht von den dort ehemals lebenden Schwarzfuß-Indianern:
Das weiße Haus ist die alte Schule dieser Gegend. Sie liegt ganz einsam zwischen den Farmen. Das Gebäude wurde auch als Gemeindesaal genutzt. Manche Kinder sind per Pferd zum Unterricht gekommen; es gab dafür extra einen Stall. Die Schule wurde wegen der großen Abwanderung geschlossen:
Es war eine 1-Raum-Schule und Fiona stand gerade hinter dem Lehrerpult, als Judith das Bild machte:
Dieser Platz mit der Stange ist ein heiliger Ort der Indianer. Sie kamen noch viele Jahre dorthin, um ihre Stammesriten abzuhalten. Dabei banden sie bunte Bänder an die Stange, viele davon geschnitten in Form von Federn:
Unser Rastplatz für das Lunch war uns allen gut bekannt. Waren wir doch letztes Jahr zu einem großen Rodeotreff hier. Aber so leer und ohne Menschen wirkte er fast traurig:
An diesem Tag starteten wir unser nächstes "Großprojekt". Wir wollten mit den Kindern eine originelle Bank neu streichen. Große Begeisterung bei den Kindern! Die passenden Farben hatten wir mit ihnen zusammen schon ausgesucht und gekauft. Doch leider stand vor dem Streichen noch das lästige Abschleifen. Bedauerlicher Weise mussten wir alles von Hand machen; eine Maschine hätte uns nicht geholfen.
Anfangs haben die Kinder auch noch fleißig mitgeholfen, dann haben sie Judith und Birgit vertrauensvoll die Restarbeit überlassen. Florian hatte aber eine geniale Idee. Er nahm ein Stück Dachpappenziegel, das ja gut mit feinen Steinchen bestückt ist, und schmirgelte damit deutlich schneller die obere Farbschicht ab.
Bei der anschließenden Streicharbeit waren alle Kinder, auch Lukas, mit viel Fantasie, Ausdauer und erstaunlicher Genauigkeit bei der Sache.
Wir mussten nur ganz wenig helfen; meist haben die Kinder selbstständig gearbeitet. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen:
Heute freuten sich Judith, Saskia und Fiona auf einen erneuten Ausritt. Ian, ein Freund der Kinder. hatte bei den Jungs im Camper übernachtet. Da die Ranch von seinen Eltern Shayne und Janette auf dem Weg zu der Ausreitstelle lag, fuhr Ian mit. Die Pferde wurden verladen und alle machten sich auf den Weg dorthin, wo die restlichen Pferde und auch die Kühe weideten.
Kinder und Trampolin - ein Video:
Beim Zwischenstopp auf der Ranch von Shayne und Janette bemerkte Wolfgang, dass einer der Zwillingsreifen des Pferdeanhängers einen Platten hatte. Doppelt vorsichtig sind wir dann mit dem platten Reifen weiter zum Zielort gefahren. Florian und Lukas wollten aber weiter mit Ian spielen und sind bei Shayne und Janette auf deren Ranch geblieben.
Bei dieser Gelegenheit wollte Heike auch nach ihren Kühen sehen. Doch an "sehen" war nicht zu denken, da sich die Tiere in den hintersten Winkel zurückgezogen hatten. Daraufhin sind die Reiter erst einmal auf Suche geritten und haben die Tiere in den vorderen Bereich getrieben.
Bei der Gelegenheit stolperte Judiths Pferd mit einem Vorderhuf in eine Senke und fiel dann samt Reiterin zur Seite. Außer einem gehörigen Schrecken ist den Beiden nichts passiert. Aber für Judith war es eine Premiere: sie war zum ersten Mal vom Pferd gefallen.
Insgesamt haben aber alle den Ritt genossen.
Birgit war indessen bei Margret in Assiniboia geblieben, hatte mit ihr noch eine kleine Sightseeing-Tour gemacht und anschließend genossen die beiden einen gemütlichen mückenfreien Nachmittagskaffee im Garten.
Am Spätnachmittag ging die ganze Familie zur Preisverleihung des diesjährigen Schwimmkurses, an dem Florian und Lukas teilgenommen hatten: