Am Morgen checkten wir aus und machten uns auf den Weg Richtung Wolfgang und Familie. Geplant war ein Zwischenstop mit Übernachtung in Swift Current, denn es wäre ansonsten eine recht lange Fahrt geworden (hier die Route).
Es war das neu erbaute Hotel "Home Inn&Suites" am Ortsrand von Swift Current, das auch beide Navis nicht kannten (weder das eingebaute noch unser eigenes).
Mit uns kam eine große Gruppe der "Hells Angels" auf ihren Motorrädern an. Margret erzählte uns später, dass diese Gruppen sich im sozialen Bereich engagierten. Auch die Familie habe seinerzeit Unterstützung durch die Hells Angels erfahren. Also irgendwie ganz anders, wie wir das aus Europa kennen...
Erst einmal wurde der Hunger im Pizza Hut gestillt. Dann verlockte der Innenpool des Hotels zum Plantschen. Ben traute sich sogar mit Opi, die Rutsche auszuprobieren.
Das war schon etwas heikel, denn in der geschlossenen Röhre war es auch noch ziemlich dunkel. Hochachtung, Ben!
Freitag, 21.07.2017
Nach dem Frühstück wurde das Auto wieder gepackt und wir machten uns auf den Weg zum Mennoniten-Museums-Dorf. Das hatte leider noch nicht geöffnet, also nutzten wir die Chance und gönnten Ben ausgiebigen Auslauf auf einem wirklich großem Playground:
Mia verfolgte das Ganze - gut behütet bei Mama - mit kritischem und sachkundigem Blick:
Dann war das Museumsdorf geöffnet und wir schauten uns an, wie die Menschen vor rund 100 Jahren gelebt und gearbeitet haben. Alles ist sehr liebevoll von Freiwilligen hergerichtet worden.
Und obschon in Saskatchewan eine große Dürre herrschte, fuhren wir wiederholt durch Regen und wir sahen richtig schöne wassergeschwängerte Riesen-Wolkenformationen am Horizont (leider regnete es aber an den falschen Orten...).
Gegen 18:30 erreichten wir die Ranch und wurden dort von der versammelten Mannschaft inklusive der Hunde begrüßt.
Ben war erst seeeeeeehr zurückhaltend; es war aber auch wirklich alles total anders und fremd: die Menschen, die Ranch, die vielen Tiere. Aber dem 1 Jahr älteren Lukas gelang es schnell, diese Zurückhaltung aufzubrechen.
Eva und die beiden Kinder bezogen ihr Quartier in einem Camper.
Für Opi war da kein Platz und er fuhr dann später mit dem Van nach Assiniboia zurück und freute sich auf die Gastfreundschaft von Margret, Heikes Mutter.
Gut geschlafen und ordentlich gefrühstückt! Dann fuhren wir nach Drumheller zum Royal-Tyrrell-Museum, einer weltweit bekannten Dinosaurier-Forschungsanstalt mit Museum. Dort herrschte viel "Auftrieb", vor allem Familien mit Kindern waren dort.
Ben ist zusammen mit einem Freund ein Dinosaurier-Experte; also war er restlos begeistert!
Nach dem Besuch tummelten wir uns vor dem Museum an der frischen Luft.
In dieser kargen Gegend steht das Museum. Hier wurden viele wertvolle Dinosaurierfunde gemacht:
Auf der Rückreise fuhren wir noch bei der Tourist-Information von Drumheller vorbei. Dort steht eine riesengroße Dinosaurierfigur. Sie ist so gigantisch, dass man durch einen Fuß hinauf klettern und aus dem Maul heraus schauen kann. Hier kann man sich bei StreetView rund um die Figur bewegen.
Rückkehr nach Calgary. Devonian Gardens war weitgehend wegen Erneuerung unzugänglich. Schade, schade, schade!!
Haben aber dort auf der "Fressmeile" zumindest etwas gegessen und festgestellt, dass Mia kein Grapefruit-Eis mag:
Zurück ins Hotel; Eva und Ben waren im beheizten Außenpool - und haben das genossen, während Opi im Hotelzimmer die kleine "Raubtierkatze" im Auge behielt und außerdem einen Blick vom Balkon auf den Pool riskierte:
Als die beiden Kinder im Bett lagen und selig schlummerten, haben Eva und Opi sich zum Abschluss des Tages ein Glas Wein, nein zwei Gläser, ins Zimmer bringen lassen.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf die Socken. Wir wollten durch die Rocky Mountains fahren. Erst ging es aber zur Tourist-Info von High River, die sich in einem Museum befindet. Dort fragten wir, ob der Highway 40 keine Beeinträchtigungen durch die Waldbrände im benachbarten British Columbia hat. Man rief für uns sogar bei der zuständigen Behörde an. Ja, es war alles ok, auch für Babys keinerlei gesundheitliche Gefahren.
Dann mal los (hier die Route). Über Longview fuhren wir zum Highway 40, dem Teil, der Kanasaskis-Trail heißt. Wir durchfuhren wunderschöne Landschaften bis über 2000m Höhe (Highwood-Pass, 2200m). Hier ein schönes Luftbild.
Des öfteren blockierten freche Bergziegen die Straße; ab und zu sahen wir rehähnliche Tiere.
Natürlich mussten wir uns an Mias Rhythmus halten: essen, schlafen, Windel füllen. Also gabibt es irgendwo auf dem Weg eine Raubtierfütterung:
Und als Opi ein Panorama fotografierte, musste Ben ihn aus dem Auto heraus mit Mamas Kamera aufs Korn nehmen:
Irgendwann war dieser schöne Highway zu Ende und wir lenkten unser rotes Auto Richtung Calgary. Dort hatten wir mitten in der Innenstadt unser Hotel gebucht: zu einem Super-Sonder-Preis!
Wir entspannten ein wenig, dann mussten die Koberstädts dringend mit Papa und Ehemann Andy skypen...
...und danach machten wir uns auf den Fußweg zu den "Devonian Gardens". Die waren aber schon ab 18 Uhr geschlossen: Pech!
Aber da stand etwas interessantes am Straßenrand:
Das Abendessen fand diesmal in einem japanischen Restaurant statt; satt und müde gings zurück ins Hotel: Schlafenszeit!
Nach dem Auschecken ging's Richtung High River. Wir fuhren aber nicht direkt in die Stadt, sondern machten einen kleinen Umweg zur Bar-U-Ranch. Hier ein Link zu einer deutschsprachigen Beschreibung. Die Ranch hatte eine wechselvolle Geschichte und ist jetzt sehr liebevoll als "Museums-Ranch" restauriert. Man kann viele Gebäude besichtigen, die mit der Einrichtung und den Maschinen das Leben und die Arbeit der Menschen widerspiegeln.
In Longview machten wir kurz Station, um uns im Bistro zu stärken und fuhren dann weiter nach High River ins Heritage Inn Hotel. Hier kann man die Route anschauen.
Das wurde ein ereignisreicher Tag. Zunächst fuhren wir zu einem Museum der besonderen Art, dem "Head-Smashed-In Buffalo Jump". Dank der 150-Jahr-Feier Kanadas hatten wir freien Eintritt zu diesem UNESCO-Welterbe. Hier die Route. Es ist an einer Stelle errichtet, wo die Indianer früher Bisons über eine Klippe trieben, wobei sich die Tiere zu Tode stürzten. Entwickelt hatten sie das vor rund 6000 Jahren. Dazu mussten sich die Stämme zusammen tun, denn nur mit präziser Organisation war der Erfolg sicher.
Der Name rührt daher, dass ein vorwitziger junger Indianer sich die Angelegenheit hautnah anschauen wollte. Er stand weiter unten an der Felswand, geschützt durch einen Felsüberhang. Es stürzten aber so viele Tiere hinunter, dass er trotz seiner Vorsichtsmassnahme von den Körpern an den Felsen gepresst und getötet wurde.
Nach anfänglicher Scheu war es eine spannende Sache für Ben.
Einige Kilometer weiter machten wir einen Schwenk, um Bisons zu beobachten. Wir trafen zwar eine Bisonherde, aber sie waren rund 200m weit weg und kümmerten sich überhaupt nicht um uns, die wir ja extra aus Deutschland gekommen waren, um sie zu sehen! Hier kann man sie in demselben Gebiet eimal näher sehen.
Anschließend ging es weiter zum Waterton Lakes Park. Hier die Route. Zunächst fuhren wir zu Waterton-Town, einem typischen Touristendorf am See. Erst wurde sich gestärkt.
Dann ging es an den See, der sich über die Staatsgrenze bis in die USA hinein erstreckt.
Ben bewunderte den Cameron-Wasserfall in der Nähe des Dorfes und genauso intensiv das freche Streifenhörnchen davor.
Dann ging es hoch in die Berge zum Lake Cameron, einem idyllisch gelegenen Gebirgssee.
Als wir dann den Park verlassen wollten, überquerte ein frecher kleiner Bär in aller Seelenruhe die Straße, nur wenige Meter von unserem roten Auto entfernt, das wir verbotener Weise verlassen hatten - keine gute Idee!!