Hurra!!!
Das heiß ersehnte Geld, das seinerzeit als Sicherheit bei der Regierung hinterlegt werden musste, ist zum Familienkonto zurück gekehrt!
Wir wünschen der Familie so sehr, dass sie es noch rechtzeitig vor Wintereinbruch schafft, mit diesem Geld all die Hausanschlüsse und sonstigen Arbeiten zu finanzieren, damit sie endlich das Mobile-Home beziehen können.
Mit dem Umzug in das neue Haus wird dann eine lange Zeit der Unsicherheit enden.
Rückblick auf unseren Besuch in Kanada
Gerade für Judith war diese Reise wie ein Abenteuer. Sie sah der Begegnung mit Vorfreude, Neugierde, aber auch mit etwas Unsicherheit entgegen. Hatte sie doch Saskia (15), Fiona (11) und ihr Patenkind Florian (9) vor 6 Jahren das letzte Mal gesehen! Und Lukas kannte sie nur von Bildern.
Wie würden Heike und besonders Bruder Wolfgang auf die reifer gewordene "kleine" Schwester reagieren?
Die sehr herzliche Begrüßung von allen nahm Judith die erste Unsicherheit. Schon nach wenigen Tagen bildeten die Kinder ihren größten Fanclub. Besonders für Saskia war Judith eine Bereicherung.
Judith erfüllte die wichtige Aufgabe der "Zwischengeneration". Jung genug, um über aktuelle Musik und Filme zu diskutieren, aber schon so erwachsen, dass sie von den Eltern ebenbürtig ernst genommen wurde.
Heike merkte man an, wie viel Spaß sie an der Unterhaltung mit Judith hatte. Auch bei Wolfgang wurde deutlich, dass Judith für ihn nicht mehr die kleine Schwester war, sondern zu einer Schwester geworden war, mit der man sich gerne "auf Augenhöhe" unterhalten wollte.
An die so andere Lebensart auf einer Ranch musste Judith sich erst gewöhnen. Doch bald versorgte sie gerne mit den Kindern die Tiere und genoß die ständigen Streichelaufforderungen der Hunde und der Katzen.
Anfänglich verwirrte sie das Durcheinander auf der Ranch. Im Laufe der Zeit wurde Judith aber vieles verständlich und erklärbar. Klar war auf den ersten Blick noch viel Durcheinander, ist die Familie doch erst seit einem Jahr auf diesem Grundstück und alles ist noch im Aufbau.
Für Birgit war natürlich sichtbar, wie viel sich seit letztem Jahr schon verändert hatte. Die ganze Anlage zeigte deutlich mehr Struktur. In Gesprächen wurde auch bei der Auswahl der Tiere, auf die sie sich konzentrieren wollen, eine konkretere Linie erkennbar.
Wir hatten auch dieses Jahr unser Domizil bei Margret in Town. Das ruhige Haus und die freundliche Betreuung durch Margret waren ein wohltuender Ausgleich zu dem "Gewusel" auf der Ranch.
Zu Anfang war das für Judith besonders wichtig, um die vielen neuen Eindrücke zu verarbeiten.
Birgit und Judith sind der Familie in Kanada sehr dankbar für die herzliche Gastfreundschaft.
Mittwoch, 07.09.2016
Ziemlich übermüdet erreichten wir nach der glücklichen Landung in Franfurt per ICE den Bonn/Siegburger Bahnhof. Dort wurden wir froh und erleichtert von Reinhold, Eva und Ben empfangen.
Eva konnte leider nicht mit nach Godesberg kommen. Da hat sie allerdings was verpasst, denn dort erwartete uns in Angelas Wohnung ein üppiges und liebevoll zubereitetes Frühstück.
Und dann kam die Frage: "Na, und wie war es?"
Tja, wie war es?
Judith und Birgit schauten sich an und lachten: "Interessant, aufregend, aber auch anstrengend!"
Dienstag, 06.09.2016
Jetzt war endgültig der Zeitpunkt für den "befürchteten" Abschied gekommen. Wolfgang hatte sich extra frei genommen, damit er uns auch noch zum Flughafen begleiten konnte. Bis auf Lukas mussten die Kinder allerdings zur Schule.
So begann schon morgens früh der erste Teil einer tränenreichen Verabschiedung. Am Flughafen hatten wir noch Zeit für eine Tasse Kaffee und ein paar Abschiedsfotos:
Doch dann musste auch der Rest der Mannschaft unter Tränen und herzlichen Umarmungen endgültig Abschied nehmen.
Besonders schwer war es für Judith. Sie hat aber den festen Vorsatz, die Familie in Kanada wieder zu besuchen, doch sie weiß nicht, wann sie wieder die Gelegenheit bzw. das nötige Geld dafür hat. Für Birgit stehen da, wenn alles gut geht, die Chancen besser.
Nun saßen wir mit einem "ordentlichen" Gefühlschaos im Flugzeug auf unserer langen Rückreise. Traurig um den Teil der Familie, die wir zurücklassen mussten und mit Vorfreude auf den Teil der Familie, der uns in Deutschland erwartete.
Montag, 05.09.2016
Lange hatten wir am Sonntagabend überlegt, wie und wann Judith und Birgit nach Regina zum Flughafen kommen. Doch dann übernahm das Wetter die Entscheidung. Es war "Family-Day", d.h. alle hatten schul- oder dienstfrei und leider regnete es in Strömen.
Kurzentschlossen fuhren wir alle gegen Mittag zum 100 km entfernten Moose Jaw ins Hallenbad schwimmen. Um 16:30 Uhr waren die Kinder tüchtig ausgetobt und nicht nur wir Omas hatten inzwischen eine schrumpelige Haut. Außerdem verspürten wir auch allmählich Hunger und Durst.
Daraufhin beschlossen wir, im neu eröffneten Steakhouse für Abhilfe zu sorgen:
Danach kehrten wir müde und zufrieden zu Margrets Haus nach Assiniboia zurück. Dort überraschte uns Heike mit einer Reihe liebevoll ausgesuchter Geschenke für die Familie in Deutschland und natürlich für Judith und Birgit.
Besonders gefreut haben sich Judith und Birgit über die selbstgehäkelten Topflappen und die von Fiona gehäkelten, farblich dazu passenden Tassenuntersetzer.