Heute freuten sich Judith, Saskia und Fiona auf einen erneuten Ausritt. Ian, ein Freund der Kinder. hatte bei den Jungs im Camper übernachtet. Da die Ranch von seinen Eltern Shayne und Janette auf dem Weg zu der Ausreitstelle lag, fuhr Ian mit. Die Pferde wurden verladen und alle machten sich auf den Weg dorthin, wo die restlichen Pferde und auch die Kühe weideten.
Kinder und Trampolin - ein Video:
Beim Zwischenstopp auf der Ranch von Shayne und Janette bemerkte Wolfgang, dass einer der Zwillingsreifen des Pferdeanhängers einen Platten hatte. Doppelt vorsichtig sind wir dann mit dem platten Reifen weiter zum Zielort gefahren. Florian und Lukas wollten aber weiter mit Ian spielen und sind bei Shayne und Janette auf deren Ranch geblieben.
Bei dieser Gelegenheit wollte Heike auch nach ihren Kühen sehen. Doch an "sehen" war nicht zu denken, da sich die Tiere in den hintersten Winkel zurückgezogen hatten. Daraufhin sind die Reiter erst einmal auf Suche geritten und haben die Tiere in den vorderen Bereich getrieben.
Bei der Gelegenheit stolperte Judiths Pferd mit einem Vorderhuf in eine Senke und fiel dann samt Reiterin zur Seite. Außer einem gehörigen Schrecken ist den Beiden nichts passiert. Aber für Judith war es eine Premiere: sie war zum ersten Mal vom Pferd gefallen.
Insgesamt haben aber alle den Ritt genossen.
Birgit war indessen bei Margret in Assiniboia geblieben, hatte mit ihr noch eine kleine Sightseeing-Tour gemacht und anschließend genossen die beiden einen gemütlichen mückenfreien Nachmittagskaffee im Garten.
Am Spätnachmittag ging die ganze Familie zur Preisverleihung des diesjährigen Schwimmkurses, an dem Florian und Lukas teilgenommen hatten:
Am Vortag war das Spanferkel (hat nichts mit Holzspänen zu tun) noch weiter für den Grill vorbereitet worden und es standen nun genug Vorbereitungsarbeiten an für die Feier.
Dann kam die Stunde X.
Alle Sitzgelegenheiten waren vorbereitet, das Beilagenbuffet aufgebaut und das Ferkel auf dem Grill zeigte schon eine appetitliche Farbe und duftete wunderbar.
Zusätzlich waren noch zwei Feuerstellen vorbereitet. Nicht nur wegen der Stimmung, sondern auch, um die lästigen Mücken abzuwehren.
Der Abend wurde ein voller Erfolg. Das Ferkel war "schweinelecker" und die gesamte Stimmung war rundherum freundschaftlich und entspannt.
Jetzt strahlte der Himmel wieder. Die Jungs waren nach ihrer Freizeit bei der Oma in Assiniboia und wollten nicht mit auf die Ranch. Besonders Florian hatte verständlicherweise keine Lust. Warum? Er hat die Pflege der Schweine übernommen. Heute sollte eines seiner Ferkel geschlachtet werden, denn für Samstag hatten Heike und Wolfgang zum Spanferkelessen geladen.
Wir sind auf die Farm zu den Mädchen gefahren. Judith hatte die letzten Tage schöne Steine gesammelt, die sie heute mit den Mädchen bemalen wollte. Voller Begeisterung gingen sie für mehrere Stunden fantasievoll an die Arbeit.
Abends kamen dann Wolfgang und Heike mit dem auf der Ranch geschlachteten Ferkel. Es musste noch ausgewaschen und gesäubert werden. Am besten ging dies in unserer Dusche in Assiniboia. Erst zögerlich, dann tatkräftig half Judith Heike bei der Säuberungsaktion. Wolfgang schaute den beiden zu und sorgte für die filmische Dokumentation:
Es war ein in jeder Hinsicht aufregender und schrecklicher Tag. Eine Dame des Immigrationsbüros hatte sich zu einer Ortsbesichtigung angesagt. Ein Besuch, dem alle mit sehr gemischten Gefühlen entgegensahen. Dazu passend war auch das Wetter. Nach Tagen herrlichstem Sonnenschein war es nun grau und es nieselte leicht.
Heike und Wolfgang sind ja ausgewandert mit dem Plan, eine Ranch aufzubauen. Da sie als Freiberufler und nicht mit einem festen Arbeitsvertrag einreisten, mussten sie einen hohen Geldbetrag als Sicherheit hinterlegen.
Alle nötigen Bedingungen sind inzwischen erfüllt, dokumentiert und notariell bestätigt. Die Kinder konnten schon letztes Jahr den Antrag auf Auszahlung ihres Geldes stellen. Warum weiß keiner, aber es gab ein ständiges Wenn und Aber von Seiten der Behörden.
Dabei steht sogar schon das Mobilehome auf seinem Platz:
Die Kinder brauchen aber dringend das hinterlegte Geld, um u.a. die nötigen Hausanschlüsse zu machen, damit das Haus endlich bezogen werden kann. Ohne die Bewilligung der Regierung bekommen sie auch bei keiner Bank einen Kredit. Sie aktzepieren das hinterlegte Geld nicht als Garantie (!!).
Gute kanadische Freunde der Familie aktivierten sogar ihre Verbindungen in die Politik. So kam es auch zu diesem Besuch. Die Dame hörte sich alles an, machte sich bei dem Rundgang auch fleißig Notizen, aber man hatte den Eindruck, dass sie von der Materie nicht viel Ahnung hatte. Was dann die auch anwesende Freundin der Familie dazu veranlasste, sofort nach dem Besuch erneut telefonischen Kontakt zu "ihrem" Politiker aufzunehmen.
Das positive Ergebnis ist, dass sie jetzt endlich ihr Geld bekommen sollen....in 6 bis 8 Wochen. In 6 bis 8 Wochen ist aber - schon wieder - Winter und dann???
Als wir auf die Ranch kamen, fanden wir neben Fiona eine kranke Saskia vor. Der Magen grummelte und alles war ihr irgendwie bäh. Die Jungs befanden sich auf einer Ferienfreizeit. Also hatten wir einen faulen, aber gemütlichen Tag. Wir saßen auf der Veranda und haben uns über Vieles unterhalten.
Mit viel Spaß haben wir auch ein Kapitel aus dem mitgebrachten Quiz-Buch geraten. Anschließend nutzte Fiona die Gunst der Stunde und zeigte Birgit, wie gut auch sie Rasen mähen kann.
Zum Abschluß sind wir dann noch mit den 4 Border Collies um den Yard gelaufen. Dieses Wettrennen haben wir Menschen eindeutig verloren. Es ist unglaublich, wie schnell diese Hunde rennen können...
Dienstag, 23.08.2016
Heute waren Birgit und Judith auf Ausflugs- und Fototour in Richtung Regina. Reinhold hatte uns extra das Navi mit Kanadakarte mitgegeben, das wir dann prompt vergessen hatten. Trotzdem haben wir alles sofort gefunden. Birgit war ja nicht das erste Mal in Regina.
In Regina besuchten wir das Royal-Saskatchewan-Museum. Dort wird in anschaulichen Bildern erst die Erdgeschichte erklärt und dann zeigten interessante Schaukästen viele Details über die Geschichte der Indianer.
Auf dem Rückweg besuchten wir noch Mal die Innenstadt von Moose Jaw. Die alten Häuser der Hauptstraße muten einen an, als seien es vergessene Filmkulissen aus einem Western.
Dann ging es wieder zurück nach "Hause". Judiths Kamera war an diesem Tag ständig im Einsatz bei der Fülle an interessanten Motiven: