Heute war wieder Ranch-Arbeit angesagt. Es wurde rund um den ganzen Wohnbereich aufgeräumt sowie der Rasen gemäht. Chef des Rasenmähers war Florian. In seinem Tatendrang war er kaum zu bremsen.
Fiona und Birgit sortierten inzwischen die Futterkammer. Es war schon erstaunlich, mit wie viel Geschick Fiona die schweren Futtersäcke in die entspechenden Futtertonnen umfüllte.
Sonntag, 21.8.2016
Judith fuhr mit Heike, Saskia, Fiona und Conrad zur Pferdeauktion. So eine Auktion hat ihre ganz eigene Stimmung und das muss man einfach mal erlebt haben. Besonders wie der Auktionator mit einer unglaublichen sprachlichen Schnelligkeit den Ablauf leitete:
Abends wurde dann auf dem gemähten Rasen endlich die Tischtennisplatte aufgebaut und ein fröhliches Match begann:
Am Vormittag sind Birgit und Judith zuerst auf die Ranch gefahren. Dann machten sich Wolfgang, Heike und Birgit wieder auf in die Stadt, um sich bei Co-op ein Dach für den Schweinestall anzusehen. (Co-op ist eine Genossenschaft, ähnlich wie bei uns Raiffeisen.) Die Maße des Daches waren passend und der Preis günstig. Der zuständige Manager wäre erst am Nachmittag da gewesen. Wir hinterließen Name und Telefonnummer und erhielten das Versprechen, dass man uns noch am gleichen Tag anrufen wolle. Es geschah aber nichts.
Am nächsten Tag fuhr Heike nochmal dort vorbei und erhielt die Antwort, der Manager habe das Dach am Nachmittag verkauft!! Eine direkte Aussprache war nicht möglich, da der Manager wieder nicht da war. Unser Zorn war entsprechend.
Vorteil war, mit einer solchen Wut im Bauch arbeitet es sich doppelt so schnell.
Freitag, 19.8.2016
Heute hatten wir alle "Großkampftag" in Moose Jaw (rund 34.000 Einwohner). Die Kinder mussten nämlich ihre Schulsachen einkaufen. Die Kinder bekommen vorab für das ganze Schuljahr eine Einkaufsliste für alle nötigen Utensilien, die dann mit Namen versehen werden müssen. Sie werden in der Schule deponiert und die Kinder können sie nach Bedarf dann bekommen. Eigentlich eine gute Einrichtung, aber der Einkauf gestaltet sich zu einer Mammutaufgabe. Besonders für vier Kinder, denn Lukas kommt jetzt ja in die Vorschule.
Al Capone hatte sich dort (angeblich) vor der amerikanischen Polizei versteckt und von da aus auch weiterhin seinen Alkoholschmuggel betrieben. Die Führung beginnt in einer normalen Bar der 20er Jahre mit dahinterliegender Wohnung, wo man dann durch eine Geheimtür im Kleiderschrank in den Keller und die Tunnelräume kommt. Alles liebevoll hergerichtet mit Möbeln und Gegenständen der damaligen Zeit. Geführt wird man von Schauspielern in historischer Kleidung, die dann die Geschichte von Al Capone mal lustig, mal spannend erzählen. Hier ein kurzes YouTube-Video dazu:
Morgens um 10:00 holte uns die Familie ab. Da der Weg nach Wood Mountain fast an der alten Ranch (siehe Bericht von 2013) vorbeiführte, machten wir den kleinen "Schlenker" und Judith konnte das Gelände mal "in echt" sehen.
Die Landschaft war jetzt nicht mehr so flach, sondern wurde immer hügeliger und zeigte ein interessantes Licht und Schattenspiel, das Judith auch zu vielen Fotos animierte.
Weiter ging es zum Museumspark Wood Moutain. Es war früher einmal ein wichtiges Fort mit einem großen Wirtschaftsknotenpunkt. Hierhin flüchtete Sitting Bull vor den Amerikanern. Im Andenken ist auf dem alten Fort-Gelände ein originales Tipi aufgebaut und mit Holzpfählen die Siedlung angedeutet.
Interessant waren die in den Berghang verstecken Pferdeställe. Ein Museumshaus zeigte Bilder und Gegenstände aus dieser Zeit.
Außerdem war dort auch eine Ansiedlung rumänischer Einwanderer. Einige kleine im Original wieder aufgebaute Häuser zeigten das Leben der Menschen. Ein Enkel dieser Einwanderer ist übrigens ein guter Freund von Wolfgang.
Es war unglaublich heiß und ein jeder freute sich auf das kühle Nass des dortigen Freibads.
Wir hatten einen wunderschönen und entspannten Tag, mit viel Spaß und Lachen.
Am Morgen fuhren wir alle zu dem Farmer- und Kunstgewerbemarkt nach Limerick. Es ist die nächste Ansiedlung westlich Assiniboia mit rund 150 (!) Einwohnern (und einem schönen Spielplatz). Auf dem Markt sind dann auch die Hutterer, deren landwirtschaftliche Produkte die Familie gerne kauft. Hier im Foto die Mainstreet von Limerick. Auf dieser Straße und einer angrenzenden Halle findet regelmäßig der Markt statt:
Auf dem Markt fand Saskia auch ein paar hübsche Ohrringe, die ihr sehr gut gefielen. Kurzentschlossen kaufte Birgit ihr diese Ohringe als vorgezogenes Geburtstagsgeschenk.
Anschließend besuchten wir noch Victors Grab und fuhren dann weiter zu Richard und Sue (Freunde von Victor und Margret). Da beide ihre Farm nicht mehr bewirtschaften, (hier sogar mit StreetView), haben sie Heike und Wolfgang eine große Weide mit einem Wasserteich (Slough) für ihre Tiere zu Verfügung gestellt. Dort stehen die Rinder und Lamas. Stolz wollten Heike und Wolfgang ihre Tiere und deren Nachwuchs Judith zeigen. Die Lamas und die Pferde konnten wir sehen, doch die Kühe waren wie vom Erdboden verschluckt.
Die Kinder versuchten, mit dem Auto die Kühe zu finden.....ohne Erfolg. Birgit, Margret und die Jungs besuchten derweil Richard und Sue.
Zurück auf der Ranch konnten Saskia, Fiona und Judith endlich ihren geplanten Ausritt machen. Erst war Judith etwas unsicher, doch sie hatte ein so liebes Tier, das ihr den Wiedereinstieg ins Reiten leicht machte. Leider hatten aber die Mücken Judith entdeckt. Sie kam völlig zerstochen wieder von dem Ritt zurück.
Sonntag, 14.8.2016
Morgens war dann noch zusätzlich der Bulle vom Yard verschwunden. Na prima, das fehlte noch. Doch bald meldete ein Farmer, der gesehen hatte, wo der liebestolle Bulle sich herumtrieb und so konnte der Ausreisser abgeholt werden. Von den Kühen fehlte allerdings immer noch jede Spur. Daraufhin beschlossen Heike und Wolfgang, die Tiere mit den Pferden zu suchen und auf diese Weise auch zurück zu treiben. Eine spannende Sache, mal Cowboy zu sein. Die Mädchen und Judith wollten ihnen dabei helfen. Die Pferde wurden verladen und zur "Einsatzstelle" gebracht.
Der "Viehtrieb" war erfolgreich und müde saßen danach alle stilecht am Lagerfeuer. Heike hatte einen Spezialauflauf aus Kürbis gezaubert und eines ihrer Fleischhühner für den Grill vorbereitet. Conrad und ein paar Freunde waren mit von der Partie. Doch so richtig genießen konnten wir das Essen nicht. Schwärme von Mücken sahen uns ebenfalls als leckeres Abendessen. Um uns einigermaßen zu schützen, sahen wir bald aus, als gingen wir zu einer Polarexpedition.
Montag, 15.8. und Dienstag, 16.8.2016
Montag Morgen kam ein Hilferuf von der Ranch. Der Bulle war wieder ausgebrochen und hatte den Weg zu den gleichen "Damen" gefunden, wie am Vortag. Jenny, das Zugfahrzeug für den Viehanhänger, stand bei uns in Assiniboia. Judith brachte ihnen das Zugfahrzeug und Birgit fuhr kurze Zeit später auch zur Ranch.
Dort hatte noch keiner gefrühstückt. Judith fuhr nun mit Heike zusammen den Bullen abholen, während Birgit mit kräftiger Unterstützung von Fiona und Florian Berge von Pancakes produzierte.....es reichte sogar noch fürs Abendessen. Jetzt waren es nicht die Mücken, sondern die Fliegen, die uns beim Essen ärgerten.
Auch das Alpakababy litt furchtbar unter der Fliegenplage. Sie saßen mit Vorliebe auf der kleinen Schnauze und bissen in die zarte Haut. Hier konnte Heike aber Abhilfe schaffen.
In Abhilfe für die Menschen versuchten sich Birgit und Judith. Wir fuhren "in Town", besorgten eine Moskito-Lampe, Fliegenspray und Fliegenstrips als Sofortmaßnahme. Ansonsten halfen wir auf der Ranch: kochen, aufräumen und Tiere füttern.